Ich hatte Zissi vom Bahnhof abgeholt und wir feierten unser Wiedersehen nach einem halben Jahr mit einem Abendessen, was ich an Bord vorbereitet hatte und ein paar mittelkalten Bieren. Wir verbrachten einen herrlichen Tag damit, Lemvig zu erkunden und brachen am nächsten Tag auf als das Wetter so richtig kacke wurde. Der Wetterbericht hatte schon seit längerem sehr unstabiles Wetter für die ganze nächste Zeit vorhergesagt und so beschlossen, daß Warten wenig Sinn machte. Im Limfjord gibt es zum Glück keine richtig großen Wellen, aber wir kämpften mit 45kn Böen und unser Windex Windanzeiger brach von der Mastspitze ab.







Wir schafften es, gerade rechtzeitig zur Öffnung an der Oddesundbrücke anzukommen und dahinter war schon viel weniger Wind und der Abend wurde noch richtig schön. In der Lysen Bredning ankerten wir und in einem schönen ruhigen Sonnenuntergang zu Abend. Eine fette Cumulonimbuswolke war auf dem Weg in unsere Richtung und ich beschloß, für die Nacht noch etwas mehr Kette zu stecken. Die ganze Nacht hatten wir Gewitter mit 30kn Böen, aber der Anker hielt und unser Platz war verhältnismäßig ruhig.

Am nächsten Tag war tollster Sonnenschein, aber wenig Wind und so dauerte es eine ganze Weile, um nach Livø zu segeln, wo wir einen perfekten Platz in dem winzigen Hafen fanden. Wir liefen in dem Ort und bezahlten beim Købmand unsere Liegegebühr und kauften uns ein Bier (Livøl). Danach machten wir noch einen längeren Spaziergang über die verlassene Insel, erreichten den Hafen in der Dämmerung und aßen an Bord zu Abend.












Donnerstag war ein guter Segeltag. Wir fahren früh in Livø aufgebrochen, um pünktlich zur Öffnung an der Aggersundbrücke zu sein. Danach konnten wir sogar den größten Teil des Fahrwassers entlangsegeln bis der Wind gegen uns drehte und schließlich einschlief. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir es aber schon fast bis nach Aalborg geschafft, wo wir in den westlichen Frihavn einliefen. Ich ging nochmal den Mast hoch, um die Reste unseres Windex einzusammeln und eventuell in der Stadt Ersatz zu finden. Im Hafen trafen wir Christa und Hans Peter, die ich schon in Lemvig kennengelernt hatte und, die uns im Kanal überholt hatten.
Wir liefen in die Stadt (leider kein Windex Ersatz) und hörten einer sehr coolen Bluesband zu, die im Rahmen eines Festivals auf einem Platz spielte. Es fing an zu regnen und so holten wir uns ein paar unglaublich teure Biere aus einem Pub und hörten unter einem Dach weiter zu.













Freitag ging es nochmal in die Stadt für ein bißchen mehr Sightseeing und um ein paar Vorräte einzukaufen. Um 1530 legten wir ab und fuhren zum Ostausgang des Fjords, wo wir mit Sonnenuntergang ankamen und den Anker fallenließen.





