Dover

Draußen stand noch eine ganz schöne Welle und ein Wind mit 5 Bft. Da die Wellen direkt von der Seite kamen war es ein bißchen ungemütlich, wurde aber bald besser, da Wind und Welle zum Sonnenuntergang abnahmen. Wir fuhren an Brighton und Beachy Head vorbei. Dann wurde es dunkel und der Mond kam raus. Es war sehr schönes Segeln. Ich hatte eigentlich erwartet, spätestens ab der 2. Nachthälfte motoren zu müssen, aber wir konnten bis zur Westeinfahrt des Hafens von Dover segeln.

Dover Westeinfahrt
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Littlehampton

So langsam glaube ich, daß das Wetter sich über mich lustig macht. Freitag war ein schöner sonniger Tag mit gutem Wind und keiner Wolke am Himmel. Ich hatte noch nicht mal den Hafen verlassen, als es plötzlich dunkel, neblig und regnerisch wurde. Wir mußten gegen den Wind aber mit der Tide durch den Goulet de Brest motoren, aber nachdem wir nach Norden abbogen und zwischen der Île d’Ouessant und dem Festland durch den Chenal du Four fuhren, würden wir schönen Wind von der Seite haben. Natürlich kam es auch hier winder anders. Was wir hatten war: gar kein Wind und Nebel so dicht, daß er sich wie Regen anfühlte.

Goulet de Brest
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Brest

Das Hafenfest war in vollem Gange. Ich lieh ein Fahrrad beim Hafenmeister aus um nach Brest zu fahren und mir das anzusehen. Es waren unglaublich viele Leute dort, aber es gab kaum etwas zu sehen. Das meiste fand auf dem Wasser statt.
Ich fuhr zum Decathlon Laden, um mir ein paar neue Segelschuhe zu kaufen. Meinen alten hatte das UV Licht endlich den Garaus gemacht. Für den nächsten Tag war ich von der Altensa crew aus Wales zum Segeln eingeladen worden und ich wollte nicht gerne mit Schuhen aus Fetzen dort aufschlagen. Um 1200 fuhren wir raus und ich glaube, ich habe noch nie so viele Schiffe auf einmal gesehen.

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Der letzte Transat Abschnitt von Angra und eine Planänderung

Ich habe nach der ersten Veröffentlichung noch ein paar kleine Textänderungen gemacht, da mir die erste Version nicht mehr gefallen hatte

Eigentlich wollte ich wieder einen Film von dieser Passage machen und habe auch einiges an Material. In den meisten Aufnahmen sieht man mich, wie ich mich über das Wetter und die Windrichtung beschwere. Da das nicht sehr unterhaltsam ist, habe ich beschlossen, mit etwas Abstand ein wenig objektiver und weniger emotional über diesen Teil der Reise zu schreiben.
Am Donnerstag, den 27.6. brach ich am Nachmittag in Angra auf, um die 1200 Seemeilen Passage zu den Scilly Inseln in England zu unternehmen. Ich war noch am Stadtstrand schwimmen gegangen, das Wetter war toll und ich war bereit. Ich hatte mich von Andi und Kudi verabschiedet, die ein paar Stunden früher losgefahren waren und von Manuel und Gerrit, die beide noch blieben.
Es war klar, daß wir für eine ganze Weile den Wind von vorne haben würden, aber ich hatte Hoffnung, ohne zu viel kreuzen zu müssen, Strecke in die ungefähre Richtung machen zu können. Außerdem sah es nicht so aus, als würde das Wetter in absehbarer Zeit besser werden.

Amy, von Alex Mamacos fotografiert
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Angra do Heroísmo, Terceira (Azoren)

Ich bin in der Marina von Angra und warte auf die Damen und Herren vom Zoll, die Amy und mich untersuchen und werden und uns dann hoffentlich die Erlaubnis für unsere Weiterreise nach England geben werden. Unser Plan ist es, heute nachmittag zu den Scilly Inseln vor Land’s End aufzubrechen.
Die Fahrt von Horta hierher war rauher als erwartet und ich kam am Samstag gegen Mittag sehr müde hier an. Der Hafenmeister war sehr nett und sagte mir lächelnd, das wegen der San Ioannis Feierlichkeiten bis zum nächsten Sonntag zwischen Mitternacht und sechs Uhr morgens kein Schlaf möglich sein würde. Ich dachte, er macht Witze und war überglücklich trotz dieser großen Attraktion noch einen Platz in der Marina zu bekommen.

Angra do Heroísmo
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Horta, Faial (Azoren)

Horta ist ein magischer Ort. Von überall kommen und gehen die Schiffe und der Hafen hat eine tolle Energie. Die ersten Tage war ich noch übermüdeter, als auf See. Ständig traf ich Leute, hing in Kneipen, auf anderen Booten oder am Steg ab und wir tauschten Geschichten und Informationen aus. Hier muß wohl das Mekka für Yachties sein. Einige Menschen kannte ich ja schon, wie Andi und Kudi natürlich oder Manuel aus der Schweiz, den ich in Bermuda kennengelernt hatte und Alex aus Südafrika. Sie hatte ich zuerst in Tobago und dann nochmal in Antigua getroffen. Sie suchte hier nach Crew, nachdem ihre alte Crew sie hier verlassen hatte. Aber genau wie boote hier täglich ankommen, laufen auch immer Hitchhiker durch den Hafen, in der Hoffnung auf eine Mitfahrgelegenheit nach Hause oder zu exotischen Zielen.

Horta
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Von Bermuda zu den Azoren

Am 21. Mai waren wir abends in Bermuda losgefahren. Für die Fahrt nach Horta auf Faial brauchten wir vier Wochen, mehr als ich erwartet hatte. Es stellte sich heraus, daß das Wetterfenster gar nicht optimal war, aber rückblickend kann man sagen, daß es überhaupt keine richtig guten Wetterfenster gab (weder vorher noch jetzt). Insofern war der Zeitpunkt unseres Aufbruchs eigentlich ok.
6 1/2 Tage lang hatten wir völlige Flaute. In der Zeit wurden die Segel geborgen und wir ließen uns treiben. Mit 60l Diesel stellte sich die Frage nach motoren gar nicht erst. Wir trieben rückwärts in Richtung Bermuda. Später mußten wir 24h gegen Wind und Welle kreuzen und waren am Ende des Tages wieder genau dort, wo wir angefangen hatten.

Pico
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Aufbruch zu den Azoren

Ich werde wohl morgen (Montag) Abend oder übermorgen früh hier in Bermuda losfahren. Die Großkreisstrecke ist ca 1800sm. Wahrscheinlich werde ich ab und zu ein paar kurze Meldungen machen. Das funktioniert aber wie letztes Mal nur auf der englischen Seite des Blogs.

Bis bald und viele Grüße
Kai

Nach Bermuda

Zurück im CBP Office erfuhr ich, daß ich zum Ausklarieren gar nicht hätte vorbeikommen müssen. Naja. Ich nahm den Bus zurück nach Key Biscayne und fragte bei den Park Rangern nach, ob es Haie in der Bucht gäbe, denn ich wollte ja noch das Unterwasserschiff säubern. “Es gibt Bullenhaie in der Bucht und vor ein paar Wochen wurde ein weißer Hai in der Gegend gesichtet, also beweg Dich einfach nicht zu hektisch und vergewissere Dich, daß niemand in Deiner Nähe angelt“. Die Putzaktion ging schneller als sonst. Wahrscheinlich auch weniger gründlich.

Ankern vor St. George’s, Bermuda
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Miami, CGSC und Key Biscayne

Hinter dem Kanal war der Wind noch ziemlich stark und nach ein paar Stunden fuhren wir in den Golfstrom hinein. Ich hatte ein bißchen Angst vor diesem Strom, der sehr schnell südlich der Florida Keys von West nach Ost fließt und dann in der Straße von Florida nach öinks nach Norden abbiegt und entlang der Küste zwischen den USA und den Bahamas weiterverläuft. Ich hatte viel über die Wellen, die sich hier aufbauen gelesen und gehört und, daß man auf jeden Fall eine Situation vermeiden sollte, in der Wind gegen die Strömung steht. Naja, für den Teil der Fahrt wo der Strom nach Osten fließt, war das nun leider nicht zu vermeiden. Südöstliche Winde waren einfach nicht in Sicht und so mußten wir gegen östliche Winde und rauhe Wellen ankreuzen. Amy und ich wurden regelrecht verkloppt. Zwei große Wellen stiegen ins Cockpit ein und gingen gleich weiter, den Niedergang hinunter und fluteten den Salon. Ich pumpte das Wasser ab und versuchte soviel trocken zu legen wie möglich. Das Wasser im Strom ist sehr warm und extrem salzig. Überall wo das Wasser war, blieb danach eine fette weiße Kruste. Zum Glück dauerte das Ganze nur eine Nacht an. Danach ließ der Wind nach und wir bogen nach Norden ab und die Wellen wurden sofort kleiner.

Miami
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