Brest

Das Hafenfest war in vollem Gange. Ich lieh ein Fahrrad beim Hafenmeister aus um nach Brest zu fahren und mir das anzusehen. Es waren unglaublich viele Leute dort, aber es gab kaum etwas zu sehen. Das meiste fand auf dem Wasser statt.
Ich fuhr zum Decathlon Laden, um mir ein paar neue Segelschuhe zu kaufen. Meinen alten hatte das UV Licht endlich den Garaus gemacht. Für den nächsten Tag war ich von der Altensa crew aus Wales zum Segeln eingeladen worden und ich wollte nicht gerne mit Schuhen aus Fetzen dort aufschlagen. Um 1200 fuhren wir raus und ich glaube, ich habe noch nie so viele Schiffe auf einmal gesehen.

Es gab viele große und kleine Traditionsschiffe, Rennyachten und Katamarane und hunderte Zuschauer-Yachten und Dinghies. Für Adam, Paul, Dave und Dan war das aber nicht nur ein toller Sightseeing Trip, sondern sie wollten auch die Asche ihres Kumpels Chris hier ins Meer streuen. Chris hatte bei deren Reise hierher dabei sein wollen, war aber leider in der Zwischenzeit gestorben. Ich sollte die Zeremonie filmen und Freunde und Familie von Chris konnten live dabei zusehen, denn Dan filmte auch noch mit WhatsApp. Ich war noch nie bei einer solchen Bestattung dabei gewesen, fand es aber sehr bewegend und schön. Vielleicht möchte ich so auch gehen…

Am nächsten Tag kam meine neue (gebrauchte) Rollreffanlage und das Vorstag, alles auf die richtige Länge zugeschnitten und war im Nu installiert. Leider paßten jetzt meine Vorsegel nicht mehr in das neue Profil der Anlage. Also ab mit den Segeln zum Segelmacher. Fertigstellungsdatum: unbekannt. In der Zwischenzeit bereitete ich schonmal mein Fockfall vor, das auf der fahrt nach französisch Guiana gerissen war und machte einen neuen Spleiß. Es war jetzt ein bißchen zu kurz, würde aber trotzdem funktionieren und hoffentlich weniger laut knarzen, als mein 10 Jahre altes, mit dem ich die letzten Monate gefahren war.
Die Altensa Crew lud mich zum Essen und Trinken ein. Es wurde einiges getrunken und für mich war es ein toller Abend und wir hatten viel Spaß. Ich ging glücklich und ein bißchen blau schlafen. Sie mußten sehr früh morgens mit der Tide raus, um nach Wales zurück zu fahren.

Als ich am nächsten Morgen dabei war, Kaffee zu machen, klopfte es und jemand stellte sich als Jürgen aus Sylt vor und wir saßen bald im Amys Cockpit und tauschten uns über alles mögliche aus. Jürgen ist sein ganzes Leben gesegelt und mit seinem Boot um die Welt gefahren. Ein paar Minuten später kam Jonas dazu, der mir irgendwie bekannt vorkam, ich aber nicht sagen konnte, woher. Später stellte sich heraus, daß er mir Wayne, die Windfahnensteuerung verkauft hatte. Ich hatte sie von Jonas gebraucht gekauft und den Hersteller der Windpilot Anlagen, Peter Foerthmann, kontaktiert. Er wiederum half mir freundlicherweise, obwohl ich das Ding gebraucht gekauft hatte, mit einigen Fragen, die sich mir noch stellten. Ich hatte mich dann viel später auf der Reise noch einmal bei Peter Foerthmann gemeldet, um ihm zu sagen, wie toll seine Anlage funktioniert. Das war natürlich für ihn keine Neuigkeit, aber daraus entstand ein sehr schöner Kontakt und eine Email Kommunikation, ich sehr genossen habe.
Jonas hatte mich auch nicht erkannt, aber als ich ihm das später erzählte, konnte ersich auch erinnern und das war eine lustige Geschichte. Er wollte seine Swan 46 verkaufen und suchte nach einem deutlich kleineren Schiff und war auf die Albin Vega gestoßen. Nachdem wir eine Weile bei mir verbracht hatten Boden wir zu Jonas und guckten uns sein Schiff an. Abends ging ich noch zu Jürgen auf seinen Katamaran auf ein paar Drinks und wir quatschen über alles Mögliche. War ein schöner Abend.
Am nächsten Tag kamen meine Segel und ich machte mich mit dem Abendhochwasser Richtung Littlehampton auf.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert