Mit meiner tollen Cruising License war das einchecken beim US Customs in Ponce ein Kinderspiel. Ich bin später die 10km bis in die Stadt entlang einer Autobahn in der erbarmungslosen Hitze gelaufen. Der Weg war nicht so schön aber Ponce ist eine sehr schöne Stadt und war auf jeden Fall die Mühe wert. Danach ging es die Hälfte der Strecke zurück zu einem riesigen Supermarkt, wo ich einkaufte und auch eine SIM Karte bekam. Danach hieß es 5km schleppen wieder entlang der Autobahn bis zum hafen. Ich stellte mir vor, wo ich jetzt ungefähr wäre, wenn ich um den Schlachtensee laufen würde (auch ca 5km). Das machte die Sache erbaulicher. Am Fischerhafen trank ich ein Bier und guckte mir die ziemlich zahmen Pelikane an.












Am nächsten Tag ging früh los zu einer kurzen 18 Meilen Tour nach Gilligan’s Island, wieder eine vermeintlich ruhige Bucht hinter einem riesigen Korallenriff. Ich löste die Leinen von der Boje und konnte direkt durch das Anker und Bojenfeld wegsegeln. Der Wind war perfekt, aber es gab fiese Wellen, die Amy genau breitseits trafen und den Weg etwas unangenehm machten. Die Einfahrt durch das Riff sah unheimlich aus und ich schaute nochmal genau auf die Karten und nahm eine Landpeilung um nichts zu verkacken. Es gab hier ein zweites Riff versetzt hinter dem ersten und durch die ganzen Wellen war es unmöglich zu sehen, wo die Riffe waren. Ich mußte einfach wieder auf die Richtigkeit der Karten vertrauen. Sie stimmten und ich konnte bis in die Bucht hineinsegeln, und dort den Anker fallen lassen. Wieder ein kompletter Tag ohne Motor. Die Australier waren schon da und luden mich bei sich zum Abendessen ein und wir hatten einen sehr vergnüglichen Abend. Während wir in ihrem Cockpit saßen sahen wir wie ein großer Rochen weit aus dem Wasser sprang. Sowas hatte ich noch nie gesehen und es war ein beeindruckender Anblick.
Ich hatte erwartet, daß es hier wegen der Riffe völlig ruhig sein würde, aber irgendwie fand der Schwell doch seinen Weg in die Bucht und die Nacht war sehr ungemütlich. So war ich froh, am nächsten Morgen weiterzukommen, obwohl es hier eigentlich sehr schön war.


