Es gab Rückenwind und ich brauchte den Spibaum seit der Reparatur zum ersten Mal. Zum Glück funktionierte der problemlos und hatten wir einen langsamen und entspannten Segeltag bis ganz nach vorne in die Charlotte Amalie Bucht wo ein paar Kreuzfahrtschiffe und einige andere Segelboote schon auf uns warteten.

Das Einklarieren war ein Klacks und die Officers waren sehr freundlich und hilfsbereit. Amy und ich waren nun offiziell und ohne Probleme in US Hoheitsgewässern einklariert. Ich war überglücklich und machte einen kleinen Gang durch die Stadt, kaufte ein paar Sachen ein und schaute mich (ohne Erfolg) nach einer Simkarte um.
Bis zum Anfang des letzten Jahrhunderts, als die USA sie kaufte, waren die US Virgin Islands die Dänischen Virgin Islands. Charlotte Amalie war damals die dänische Königin und die Straßen haben alle noch dänische Namen. Die Häuser sehen wunderschön aus, allerdings gibt es einen ständigen Lärm von den Trucks, die mit sehr hoher Geschwindigkeit durch die Stadt rasen und dabei alle paar Sekunden die Gänge wechseln. Ich fuhr mit dem Dinghy zurück, um an Bord mit einem warmen Bier zu feiern.












Am nächsten Morgen kam ein kanadischer Einhandsegler in seinem Dinghy vorbeigerudert und setzte sich zu mir ins Cockpit. Er war auf dem Weg nach Osten, während ich westwärts fuhr. Also konnten wir uns gegenseitig mit ein paar Informationen versorgen, was die nächsten jeweiligen Ziele betraf. Dann verabschiedeten wir uns. Ich war etwas in Eile, denn ich wollte durch ein Riff zur nächsten Insel fahren. Genau vor diesem Riff war die Start- und Landezone für ein Wasserflugzeug. Das Flugzeug war gerade gelandet und wieder gestartet und ich wollte unbedingt vor der nächsten Landung die Zone verlassen haben 🙂
Die Flamingo Bay in Water Island war nicht so romantisch wie sie klang. In der Bucht bekam ich den Anker überhaupt nicht zum halten und es gab überhaupt keinen Schutz vor dem Wind. Ich ankerte etwas weiter draußen, wo der Anker im Sand gut hielt und wenigstens gab es hier keinen Schwell. Ich ging gar nicht an Land, sondern ging früh schlafen, denn ich wollte eh morgen mit dem ersten Licht nach Culebra, Puerto Rico aufbrechen.




