Grenada nach Cariacou

Die 10km zum Flughafen nutzte ich als Spaziergang, um Zissi abzuholen und wir nahmen ein Taxi zurück. Am Flughafen hatte ich Gerd getroffen, den ich in Französisch Guyana kennengelernt hatte. Er wartete auch auf Crew. Unglücklicherweise entpuppte sich seine Crew als mehr Arbeit als Einhandsegeln, aber das ist eine andere Geschichte.
Meine Wäsche hing noch in der Bar zum Trocknen und so nahmen Zissi und ich überglücklich (also ich jedenfalls, und nicht wegen der Wäsche) ein paar Biere zu uns, nahmen unsere Sachen und ruderten zum Boot. Da war es schon dunkel. 

Zissi hatte mir ein Handy mitgebracht

Es war noch zuviel Wind und Welle draußen, daher hatten wir Zeit, die Insel zu erkunden. Wir fuhren zum Strand in der Grand Anse, besuchten St. George’s und gingen auf den Markt. Und wir fuhren zum Concord Waterfall. Wir wollten eigentlich vom ersten Wasserfall noch weiter wandern, aber das war wegen des vielen Regens unmöglich. Zu all diesen Unternehmungen fuhren wir immer mit den lokalen Kleinbussen, die, ähnlich wie die Aluguers in Cabo Verde unglaublich mit Leuten voll gestopft werden (einmal waren wir 20, eigentlich sind es 9 Sitzer mit einer Extra Bank) und wenn jemand in der letzten Reihe aussteigen möchte, müssen erst alle anderen auch raus und gehen dann wieder rein. Dabei läuft sehr laut Musik. 
Wir haben neue Freunde kennengelernt, die alte Freunde von Andi und Kudi sind, und haben mehrere Abende mit Ihnen verbracht. Wir haben unseren ersten Rum Punsch probiert. Ich hätte nicht gedacht, daß mir dieses Getränk so gut schmecken würde. Geradezu gefährlich…wie gut der schmeckt. Am Dienstag verlegten wir Amy in eine kleine Marina (The Cove), die sehr gemütlich und günstig war. Es gab Duschen und Wasser und ein kleines Restaurant (die hatten auch Rum Pusch) und wir fühlten uns dort sehr wohl. 

Unser Dinghy wurde wegen seiner Größe bewundert… “it’s cute”. Meine Antwort “it’s perfect”. Einen gewissen Stolz habe ich ja nun schon entwickelt, immer das kleinste Boot zu haben.
Wir machten einen langen Spaziergang nach Hog Island, wo es auch sehr schön und sehr ruhig war.Im Wetterbericht sah es so aus, als könnten wir am Samstag weiter. Wir gingen Freitag nochmal in die Stadt um einzukaufen und beim Segelausrüster einige wichtige Teile zu holen. Ich war sehr zufrieden mit dem Einkauf und auch mit dem Preis. Hier ist alles sehr teuer und unsere Sachen kosteten ungefähr das Gleiche wie zu Hause. 
Gerade als wir den Ausrüster verließen und die Leute hinter uns abschlossen, sah ch auf der Rechnung, daß wir 200 US$ bezahlt hatten und nicht 200 EC$ (was ungefähr 70 € gewesen wären). Wir hatten also ungefähr das dreifache von dem bezahlt, was ich gedacht hatte. Ich war unglaublich schlecht gelaunt, aber Zissi fand die Geschichte zum Glück lustig und ändern konnten wir eh nichts.

Früh morgens legten wir ab. Wir hatten 40 Meilen vor uns und hofften, nach ungefähr 8 Stunden, vor Einbruch der Dunkelheit anzukommen. Es dauerte 20 Stunden. Ich hatte nicht damit gerechnet, daß Amy mittlerweile einen ganzen Wald an Ihrer Unterseite mit sich rumschleppte. Außerdem hatten wir deutlich mehr Strömung gegen uns als erwartet und so waren wir nicht schneller als 1,5 kn über Grund.Als wäre das nicht schon frustrierend genug, wurden wir nun auch noch von einem 4-5 kn Strom zwischen den Inseln nach Westen auf ein paar Korallenriffs und fiese Felsen hingezogen. Werder Segel noch Motor gaben uns genug Fahrt, um dagegen anzukommen und so konnten wir nichts machen.
Zum Glück gab es eine Öffnung zwischen zwei Felsen und durch die segelten wir hindurch und hatten dahinter noch einige Meilen gutes Vorankommen in die richtige Richtung in Lee von Ronde Island. Es war jetzt schon dunkel und um die Reise noch interessanter zu machen kamen jetzt noch einige Squalls mit 35kn Böen, die mich völlig durchnäßten und Amy weitere 10 Mailen nach Westen (weg von unserem Ziel) versetzten. Wir brauchten weitere acht Stunden, um die Strecke zurück zu kreuzen.
Die Bucht war sehr voll und erst wollte ich gar nicht hineinfahren, sondern bis zur Dämmerung warten. Dann entschied ich aber, daß es wahrscheinlich besser war, in einer Moorinleine hängenzubleiben oder in ein ankerndes Schiff zu fahren, als jetzt aus Versehen einzuschlafen und auf irgendeinem Riff zu enden. Also krochen wir in die Bucht und unsere Augen gewöhnten sich an die Lichter und das dunkle Wasser mit den Bojen und den Booten und es war gar nicht so schlimm. Wir fanden unseren Platz in der Tyrell Bay um 3 Uhr morgens und waren relativ fertig.
Am nächsten Morgen säuberte ich in einer 2 1/2h Aktion unser Unterwasserschiff. Danach machten wir einen Spaziergang zum unglaublich schönen Paradise Beach. Wir hingen noch ein bißchen mit Freunden ab und tranken Rum Pusch und Bier.
Den Tag darauf klarierten wir aus Grenada aus (Cariacou gehört zum Statt Grenada) um nach St. Vincent und den Grenadinen weiter zu fahren. Union Island wäre dann unser nächstes Ziel.


2 Antworten auf „Grenada nach Cariacou“

  1. Hi Kai, glad to hear (read) you had a nice time with Zissi. We are still following your adventures. Cold and rainy here in Cheltenham although spring is on its way. Take care and all the best. Clare, Schorly and Tilly with Joe. Xxx

    1. Dear Clare and Schorly and Tilly and Joe!
      Thanks for your message and for checking out the blog. I will continue to write more or less regularly. Wishing you all the best. Take care and hopefully I’ll see you in the not so distant future.
      Kai

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