Auf Sark hatten wir ein französisches Paar getroffen, die uns sagten, daß Sark und die Channel Islands ja ganz nett wären, aber ihr Paradis seien die Îles Chausey. Also dachten wir, das könnte ja dann auch unser Paradis werden und machten einen Plan um dort hinzukommen.
Um das Beste aus der Tide herauszuholen müßten wir St. Helier zu einer Zeit verlassen, zu der wir nicht über die Barre kämen. Daher fuhren wir schon am Abend vorher los und ankerten in der Belcroute Bay neben St. Aubin’s Fort. Eigentlich ein schöner ruhiger Platz mit schöner Aussicht aber irgendwie ging abends das Geschaukel wieder los und wir konnten wieder nicht schlafen. Wo der Schwell herkam ist mir immer noch schleierhaft.
Verständlicherweise war die Stimmung nicht die beste als wir sehr früh am nächsten Morgen aufbrachen, aber wir wurden bald mit einem tollen Segeltag belohnt. Zuerst noch bewölkt und ziemlich windig, so daß wir schnell vorankamen. Ein paar Delphine begleiteten uns ein Stück dabei.
Wie perfekt getimt kam die Sonne heraus und der Wind ließ nach als wir in die etwas aufregende Passage durch das Felsenmeer einliefen. Wir konnten sogar nur mit Genua hindurchsegeln. Die Îles Chausey bestehen aus nur ein paar kleinen bewohnten Inseln, die permanent über Wasser sind. Der Großteil des Archipels ist nur bei Niedrigwasser zu sehen und entwickelt sich dann zu einer riesigen surrealen Landschaft aus Felsen und Stränden.
Wir fuhren zur größten Insel um an einer Mooringboje festzumachen. Wir wollten auf jeden Fall eine ruhige Nacht haben. Natürlich waren die Bojen alle belegt und so fuhren wir weiter in die Bucht hinein und ankerten wo es uns ruhig erschien. Bei 10m Tidenhub waren ein paar Berechnungen von Nöten und eine Menge Kette mußte gesteckt werden. Ich war etwas ängstlich, mit dem Dinghy an Land zu fahren, denn die Strömung war sehr stark. Unser E-Motor konnte dagegen an, aber wir fuhren nur ein bißchen herum, ohne an Land zu gehen.
Nach einem schönen Abendessen im Cockpit mit Sonnenuntergang und allem Drum und Dran gingen schlafen. Jetzt nahm natürlich der Wind richtig stark zu und da überall um uns Felsen waren und sehr viel Kette draußen, wurde ich etwas nervös. Die Nacht war sternenklar und es gab Sternschnuppen und Ihr könnt Euch vorstellen, was ich mir gewünscht habe…. Genau, der Anker hielt und ich konnte noch ein bißchen schlafen.