Der Wetterbericht sagte Windstärke 5 bis 6 aus West voraus. Wir würden den Wind von der Seite oder noch achterlicher haben und es war auch nur eine kurze Tour. Der Ankerplatz, den wir ausgesucht hatten war gut geschützt für westliche Winde.

Wir passierten die Hafeneinfahrt als die Ampel noch rot zeigte, hatten allerdings ein OK vom Hafenmeister, da wir mit Amy schon genug Wasser unterm Kiel haben würden. Nach Sark ging es ziemlich schnell mit Wind und Strom und wir hofften auf eine romantische Ankerbucht ganz für uns alleine und daß wir mehr oder weniger freie Auswahl zwischen den sieben Gästebojen haben würden.
Als wir um die nördliche Spitze der Insel kamen, konnten wir die Ankerbucht schon sehen …. Sie war total voll. Was für ein Schlag. Zurück konnten wir lange Zeit nicht, bis die Strömung kippen würde und wir hatten ja mit dem Platz gerechnet.
Beim Näherkommen sahen wir, daß natürlich alle Bojen besetzt und viele waren und viele Yachten ankerten. Es gab aber noch Platz nah an der Küste von dem wir annahmen, daß wir bei Niedrigwasser genug Wasser unterm Kiel hätten und mit 40m Kette, die wir für die Wassertiefe bei Hochwasser brauchten, genug Platz zum Schwojen war, ohne an die Klippen am Ufer zu kommen.
Der Anker hielt beim zweiten Versuch (immerhin) und wir fingen an zu entspannen. Wir holten das Dinghy raus und den neuen elektrischen Außenborder und nachdem ich relativ sicher war, daß meine Berechnungen nicht total falsch waren, machten wir uns auf den Weg ans Ufer, kletterten den Berg hinauf und unternahmen einen schönen Spaziergang über die Insel. Natürlich regnete es und windig und kalt war es auch aber sehr, sehr schön.
Als wir zurück zum Strand kamen, brachen sich da schon die Wellen. Es war nicht so leicht, einigermaßen trocken mit dem Dinghy abzulegen und hinter die Wellen zu kommen aber wir schafften es letztendlich und erreichten unser Boot, daß jetzt sehr stark in den Wellen rollte.
Kochen wurde zu einem akrobatischen Abenteuer. Die Wellen und das Rollen wurde immer schlimmer und ich konnte leider gar nicht schlafen. Der Anker hielt allerdings die ganze Nacht wunderbar.








