Brighton nach Littlehampton

Ich hatte ein sehr kurzes Wetterfenster am nächsten Morgen. Es war wichtig möglichst bei Hochwasser am Eingang zum Fluß Arun zu sein. Ich wollte das Morgenhochwasser. Abends wäre es schon wieder zu windig.
Das bedeutete 2:30 morgens aufstehen und 3:30 ablegen und … richtig geraten… die Strecke dahin gegen Wind und Strömung.
Die Welle war von dem Sturm vorher noch recht beeindruckend und schnell war klar, segeln (bzw kreuzen) war keine Option. Einfach nur motoren ging aber auch nicht. Und so kreuzten wir mit Motor und Segel gegen Wetter und Tide und waren zunächst viel zu langsam aber zum Glück ließen irgendwann die Wellen nach und wir konnten einen direkteren Kurs anlegen.

Es waren nur 15 Meilen, die Fahrt dauerte aber über 5 Stunden. Als wir in den Fluß einbogen, war die Tide schon gekippt, was nicht so schlimm war, aber es machte das Anlegen (gegen 2kn Strom) umso interessanter. John vom Aruncraft Boatyard hatte mir schon geschrieben, daß ich längsseits von einem unglaublich schön neu gebauten klassischen Brixham Trawler anlegen konnte. Easy Mooring waren seine Worte. War aber nicht ganz so easy, denn man konnte sich nirgendwo festhalten und es gab keine Klampen. Ich mußte mit den Leinen ca 1m die Bordwand hochspringen während Amy sich flußabwärts mit 2kn entfernte.
Es klappte irgendwie ohne daß etwas kaputtging. Das Wetter sollte gegen Nachmittag schlecht werden und der Wind hatte schon wieder zugenommen. Aber ich hatte es hierher geschafft, zu dem Ort an dem mein Bruder Timm und ich Amy vor neun Jahren gekauft hatten. Das fühlte sich unglaublich gut an. 
Die Vorhersage war beschissen für mindestens ein paar Tage, wenn nicht eine Woche. Also fing ich an, es mir gemütlich zu machen.
Am nächsten Tag schien die Sonne und so konnte ich mal alles trockenlegen. Arbeitete an ein paar Projekten und checkte den Rumpf so gut es ging von innen un mit dem Dinghy von außen. Es sah alles ok aus.
Da ich das Dinghy nun eh schon aufgepumpt hatte, wollte ich den elektrischen Außenborder mal in einem Fluß mit relativ starker Strömung ausprobieren. Wir kamen sehr langsam voran, aber es funktionierte… gegen Wind und Strömung. Und es machte großen Spaß, mit dem Dinghy auf dem Fluß “herum zu heizen”.
Später machte ich noch einen Spaziergang zum Weststrand und kochte mir Nudeln mit Pesto. Morgen treffe ich Andrew (Amy Vorbesitzer).


2 Antworten auf „Brighton nach Littlehampton“

  1. Hallo Kai

    Wir leben mit dir mit und waren dementsprechend froh, euch in St. P. PORT zu wissen. Hoch und sicher im Binnenhafen mit Pub um die Ecke. Und jetzt schon auf Sark. Mit der Aussicht auf baldige grundsaetzliche Wetteraenderung. Macht euch jetzt eine schoene Zeit auf den wunderbaren Channel Islands und der grossartigen und seglerich anspruchsvollen Bretagne.
    Liebe Gruesse aus dem warmen trocknen Sueden
    Hanny und Paul

    1. Liebe Hanny, lieber Paul!
      Seit ein paar Tagen sind wir in Jersey und wollen morgen weiter zu den Îles Chausey. Dazu warten wir im Moment noch auf etwas ruhigeres Wetter. So langsam gibt es hier Hoffnung auf Sommer. Zwischendurch war schon mal die Sonne da, aber das wird wohl bald öfter mal vorkommen.
      Wenn wir mal wieder etwas stabileres Internet haben, wird auch der Blog upgedatet.
      Liebe Grüße von Zissi und Kai

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