Das Hafenfest war in vollem Gange. Ich lieh ein Fahrrad beim Hafenmeister aus um nach Brest zu fahren und mir das anzusehen. Es waren unglaublich viele Leute dort, aber es gab kaum etwas zu sehen. Das meiste fand auf dem Wasser statt.
Ich fuhr zum Decathlon Laden, um mir ein paar neue Segelschuhe zu kaufen. Meinen alten hatte das UV Licht endlich den Garaus gemacht. Für den nächsten Tag war ich von der Altensa crew aus Wales zum Segeln eingeladen worden und ich wollte nicht gerne mit Schuhen aus Fetzen dort aufschlagen. Um 1200 fuhren wir raus und ich glaube, ich habe noch nie so viele Schiffe auf einmal gesehen.
Der letzte Transat Abschnitt von Angra und eine Planänderung
Ich habe nach der ersten Veröffentlichung noch ein paar kleine Textänderungen gemacht, da mir die erste Version nicht mehr gefallen hatte
Eigentlich wollte ich wieder einen Film von dieser Passage machen und habe auch einiges an Material. In den meisten Aufnahmen sieht man mich, wie ich mich über das Wetter und die Windrichtung beschwere. Da das nicht sehr unterhaltsam ist, habe ich beschlossen, mit etwas Abstand ein wenig objektiver und weniger emotional über diesen Teil der Reise zu schreiben.
Am Donnerstag, den 27.6. brach ich am Nachmittag in Angra auf, um die 1200 Seemeilen Passage zu den Scilly Inseln in England zu unternehmen. Ich war noch am Stadtstrand schwimmen gegangen, das Wetter war toll und ich war bereit. Ich hatte mich von Andi und Kudi verabschiedet, die ein paar Stunden früher losgefahren waren und von Manuel und Gerrit, die beide noch blieben.
Es war klar, daß wir für eine ganze Weile den Wind von vorne haben würden, aber ich hatte Hoffnung, ohne zu viel kreuzen zu müssen, Strecke in die ungefähre Richtung machen zu können. Außerdem sah es nicht so aus, als würde das Wetter in absehbarer Zeit besser werden.
Camaret sur Mer
Heute war totale Flaute.. wie angekündigt. Ich mußte aber in das 35 Meilen entfernte Camaret weiter, um dort das Wetterfenster für die Biskayaüberquerung wahrnehmen zu können. Alles spricht für einen Start am Mittwoch.
„Camaret sur Mer“ weiterlesenL’Aber Wrac’h
Ich hatte den Sturm abgewartet und fuhr nun mit der Tide raus durch den etwas angsteinflößenden Chenal de l’Île de Batz. Mittendrin fühlte er sich allerdings nicht mehr so unheimlich an, wie auf der Karte. Es sollte eigentlich umlaufenden schwachen Wind geben, aber wir kamen gut unter Segeln voran. Nach einer Weile schlief der Wind allerdings komplett ein und das eiserne Segel mußte für eine Weile hoch. Da kam der Wind aber schon wieder. Diesmal aus West… natürlich. Wir hatten aber die Tide im Rücken und keine richtigen Wellen (außer ein paar großen atlantischen Rollern, die aber eher angenehme Abwechslung waren). So funktionierte das Gegenan-Kreuzen besser denn je und es wurde ein perfekter Segeltag.
„L’Aber Wrac’h“ weiterlesenRoscoff
Nachdem ich Zissi zum Bus gebracht hatte, legte ich mich nochmal für ein paar Stunden auf’s Ohr, kaufte ein, füllte den Dieselkanister und machte alles fertig zum Ablegen mit dem Abendhochwasser. Der Wind war schwach und aus der falschen Richtung, aber für die nächsten Tage sah’s nicht viel besser aus. Daher wollte ich über Nacht die 60 Meilen nach Roscoff fahren und erwartete dort irgendwann am nächsten Morgen anzukommen.
„Roscoff“ weiterlesenSt. Quay – Portrieux
Noch so ein toller Segeltag. Der Anker kam hoch, als es gerade noch dunkel war und dann fuhren wir in der Dämmerung durch den Ankerplatz raus auf’s Meer. Schon bald flogen wir dahin mit Wind und Strömung und die 48 vergingen viel schneller als erwartet sodaß wir St. Quay Portrieux schon am Nachmittag erreichten. Anstatt Päckchen bekamen wir wieder eine Fingersteg ganz für uns und konnten bald die schöne Stadt erkunden.
„St. Quay – Portrieux“ weiterlesenÎles Chausey
Auf Sark hatten wir ein französisches Paar getroffen, die uns sagten, daß Sark und die Channel Islands ja ganz nett wären, aber ihr Paradis seien die Îles Chausey. Also dachten wir, das könnte ja dann auch unser Paradis werden und machten einen Plan um dort hinzukommen.
Um das Beste aus der Tide herauszuholen müßten wir St. Helier zu einer Zeit verlassen, zu der wir nicht über die Barre kämen. Daher fuhren wir schon am Abend vorher los und ankerten in der Belcroute Bay neben St. Aubin’s Fort. Eigentlich ein schöner ruhiger Platz mit schöner Aussicht aber irgendwie ging abends das Geschaukel wieder los und wir konnten wieder nicht schlafen. Wo der Schwell herkam ist mir immer noch schleierhaft.