Brightlingsea

Ich hatte die ganze Nacht furchtbar geschwitzt. Es ging mir nicht richtig schlecht, aber auch nicht gut. Ich entschied aber, trotzdem loszufahren. Über Funk wurde ich von Dover Port Control zur Ostausfahrt geleitet und motorte dann an den Cliffs entlang in den wunderschönen Sonnenaufgang.

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Dover

Draußen stand noch eine ganz schöne Welle und ein Wind mit 5 Bft. Da die Wellen direkt von der Seite kamen war es ein bißchen ungemütlich, wurde aber bald besser, da Wind und Welle zum Sonnenuntergang abnahmen. Wir fuhren an Brighton und Beachy Head vorbei. Dann wurde es dunkel und der Mond kam raus. Es war sehr schönes Segeln. Ich hatte eigentlich erwartet, spätestens ab der 2. Nachthälfte motoren zu müssen, aber wir konnten bis zur Westeinfahrt des Hafens von Dover segeln.

Dover Westeinfahrt
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Littlehampton

So langsam glaube ich, daß das Wetter sich über mich lustig macht. Freitag war ein schöner sonniger Tag mit gutem Wind und keiner Wolke am Himmel. Ich hatte noch nicht mal den Hafen verlassen, als es plötzlich dunkel, neblig und regnerisch wurde. Wir mußten gegen den Wind aber mit der Tide durch den Goulet de Brest motoren, aber nachdem wir nach Norden abbogen und zwischen der Île d’Ouessant und dem Festland durch den Chenal du Four fuhren, würden wir schönen Wind von der Seite haben. Natürlich kam es auch hier winder anders. Was wir hatten war: gar kein Wind und Nebel so dicht, daß er sich wie Regen anfühlte.

Goulet de Brest
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Brighton nach Littlehampton

Ich hatte ein sehr kurzes Wetterfenster am nächsten Morgen. Es war wichtig möglichst bei Hochwasser am Eingang zum Fluß Arun zu sein. Ich wollte das Morgenhochwasser. Abends wäre es schon wieder zu windig.
Das bedeutete 2:30 morgens aufstehen und 3:30 ablegen und … richtig geraten… die Strecke dahin gegen Wind und Strömung.
Die Welle war von dem Sturm vorher noch recht beeindruckend und schnell war klar, segeln (bzw kreuzen) war keine Option. Einfach nur motoren ging aber auch nicht. Und so kreuzten wir mit Motor und Segel gegen Wetter und Tide und waren zunächst viel zu langsam aber zum Glück ließen irgendwann die Wellen nach und wir konnten einen direkteren Kurs anlegen.

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Lowestoft nach Brighton

Montag gab es ein unerwartetes Wetterfenster. Wenn ich Montag Abend ablegen und so weit wie möglich fahren würde bis das Wetter am Mittwoch nachmittag wieder kacke werden würde, hoffte ich es bis nach Brighton zu schaffen. Dover wäre natürlich auch eine Möglichkeit.
Was die Überquerung der riesigen Themsemündung anbelangte (sehr knapp hinter dem VTG), war ich nervös. Es gab ein Zeitfenster zu dem ich an der Mündung der River Blackwater sein mußte, um dann für die Überquerung der Themse nicht gegen die Tide kämpfen zu müssen (oder zumindest nicht die ganze Zeit). Das bedeutete, Lowestoft gegen die Tide zu verlassen aber dafür mit Wind von hinten. Dadurch, daß Wind gegen Strömung stand, gab es eine ziemlich fiese Welle, aber wir gewöhnten uns daran und rasten mit ausgebaumter Genua mit 5, manchmal 6 Knoten durch das Wasser. Leider machten wir aber nur 3 bis 3.5 Knoten über Grund (die Strömung war ja gegen uns). Aber wir schafften es bis zum Blackwater gegen 3 Uhr morgens.

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Lemvig nach Lowestoft über die Nordsee

Ich hatte auf ein Wetterfenster gehofft, wie ich es hatte als ich nach Schottland gesegelt bin. Wind aus Ost, ein fettes Hoch, daß bis nach Irland reicht und alles blockiert. Nichts worüber man sich wettermäßig sorgen machen müßte.
Das war natürlich nicht drin. Das Beste, was sich anbot, war: Dienstag nachmittag los, kurz nachdem der Sturm sich gelegt hatte, aber fiese Wellen noch zu erwarten waren. Dann in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag eine Kaltfront abbekommen und so früh wie möglich am Samstag anzukommen, bevor ein weiteres Tief mit Schietwetter den Kanal hochgekrochen kam.

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