Varadero

Ich habe jetzt lange nichts geschrieben und es wird immer schwerer hinterherzukommen. Mittlerweile bin ich in Miami im Coconut Grove Sailing Club, an der Mooring Boje Nr. 29 festgemacht und versuche mich an alles zu erinnern.
Am Morgen meiner Abfahrt in Puerto de Vita waren alle Repräsentanten der verschiedenen Behörden tatsächlich um 0630 im Büro versammelt und gaben mir mein Despacho (jeder einzelne mußte unterschreiben) und wünschten mir zum Abschied alles Gute. Ich war irgendwie gerührt. Um Punkt 7, wie geplant, legte ich ab und war kurz danach schon wieder verwirrt von der merkwürdigen Betonung im Kanal. Ich war sicher, jetzt alles mit der Richtungsänderung und dem Nebenfahrwasser verstanden zu haben, aber falsch… mit 20cm unterm Kiel suchte ich mal wieder das tiefere Wasser, fand es auch und wir fuhren sicher aus der Lagune heraus. Die ersten paar Stunden mußte der Motor herhalten und um 1000 Uhr war es so heiß, daß ich nicht mehr wußte wohin mit mir. Im Cockpit war die Sonne kaum auszuhalten und unten war es stickig heiß und laut vom Motor. Um 1050 kamen die Segel hoch und das verbesserte die Situation enorm. Am Nachmittag drehte der Wind und wir fuhren hart am Wind un donnerten in die Wellen. Ich sah, daß in der Bilge viel Wasser war (zu viel), war aber beschäftigt und hatte absolut keine Lust, es zu probieren. Die Wellen waren ungemütlich und Amy und Wayne kämpften, um den Kurs zu halten. Die Bilge war jetzt voll mit Wasser und ich wurde ein wenig nervös und begann nach der Ursache zu suchen… ohne Erfolg. Ich pumpte das Wasser raus und bald sammelte sich neues Wasser. Nach wiederholtem Pumpen kam nur noch. Wenig Wasser nach. Hmm. Nach einer Weile fand ich heraus, daß einer meiner Trinkwasserkanister ein Loch hatte und ausgelaufen war. Er war nun leer. Nicht so gut aber wenigstens hatte das Boot kein Loch. Ich hatte immer noch genug Trinkwasser, um bis nach Varadero zu kommen.

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“Bienvenido a Cuba, Amigo”, die Fart nach Kuba und Puerto de Vita

Ich verbrachte noch ein paar Tage in Luperón, um das Wetter abzuwarten. Hubert hatte ein paar Dinge, bei denen er Hilfe brauchte und lud mich und seinen Freund Franck zum Essen im “El Bucanero” ein. Danach spielten wir noch Billard, das mir viel Spaß machte. Francks Gitarre sollte nicht aufgenommen werden, sondern nur in Augenschein genommen. Das war ein sprachliches Mißverständnis gewesen, und nachdem ich das Instrument später ein bißchen gecheckt und gestimmt hatte, schenkte er mir drei Gläser Honig frisch von seiner Farm. Ich ging zum Strand schwimmen und genoß das Leben, wollte aber eigentlich auch weiter. Ich hatte noch viele Meilen vor mir und dafür genügend Zeit (Zoe und ich waren erst am 12. April in Varadero verabredet) aber noch mehr ungünstiges Wetter konnte den Plan schnell zunichte machen. Am Sonntag Abend waren die Wellen endlich klein genug und leicht aus einer anderen Richtung, sodaß sie nicht mehr in der Einfahrt zur Lagune brachen und die Armada gab mir die Erlaubnis loszufahren. Alles klappte entspannt und wir segelten in einen schönen Sonnenuntergang, der nur der Anfang von einer ganzen Serie toller Sonnenauf- und Untergänge sein würde.

Die kubanische Gastlandflagge
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Luperón, Dominikanische Republik

Ich stand früh auf, um mich an Land vorzustellen und ins Land einzuklarieren. Am Dinghy Dock schloß ich wie immer mein Dinghy mit der Kette ab, als ich von hinten angesprochen wurde: “Dude, there’s really no need to lock your dinghy here. It’s all pretty safe… and I mean no offence but honestly man…who is gonna want to steal YOUR dinghy?” Er hatte wohl recht.

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Die Mona Passage und die Reise nach Luperón, DR

Die Mona Passage ist eine berüchtigte Wassermasse zwischen Puerto Rico und der Dominikanischen Republik. Angeblich ist sie die anspruchsvollste Ecke in der ganzen Karibik. Der Meeresboden ist sehr bergig und wechselt ständig zischen sehr flachen und relativ tiefen Stellen. Außerdem findet man hier starke Strömungen. Alles das sorgt für einen Hexenkessel aus großen steilen Wellen aus allen Richtungen. Es wird geraten hier nicht bei mehr als 15kn Wind zu segeln. Allerdings fuhr ich ja in die “richtige” Richtung von E nach W und würde den Wind von hinten haben. Für die ersten zehn Stunden war gar kein Wind angesagt. Danach 20 Knoten, aber dann hätte ich hoffentlich schon 2/3 der Mona Strecke geschafft.
Nach drei Tagen waren an der Dominikanischen Nordküste eine Menge Gewitter vorhergesagt, daher wollte ich trotz der langen Motorstrecke los. Ich konnte mich schon gar nicht mehr erinner, wann der Motor das letzte Mal so lange lief.

Luperón
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Puerto Real, PR

Mein letzter Halt in Puerto Rico bevor es weiter in die Dominikanische Republik gehen würde. Ich ging von einer etwas rauhen Fahrt aus, besonders in der Nähe von Cabo Rojo dem Kap an der SW Ecke. Um 0730 gingen wir Anker auf. Wieder unter Segeln. Der Wind blies mit 5-6 Bft in Böen bis zu 8. Eine komische Kombination aus Wind von hinten und Wellen von der Seite sorgte für eine extrem unangenehme Reise. Hinter dem Kap ließ die Welle zum Glück stark nach, aber der Wind nicht.

Cabo Rojo
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Ponce nach Gilligan’s Island

Mit meiner tollen Cruising License war das einchecken beim US Customs in Ponce ein Kinderspiel. Ich bin später die 10km bis in die Stadt entlang einer Autobahn in der erbarmungslosen Hitze gelaufen. Der Weg war nicht so schön aber Ponce ist eine sehr schöne Stadt und war auf jeden Fall die Mühe wert. Danach ging es die Hälfte der Strecke zurück zu einem riesigen Supermarkt, wo ich einkaufte und auch eine SIM Karte bekam. Danach hieß es 5km schleppen wieder entlang der Autobahn bis zum hafen. Ich stellte mir vor, wo ich jetzt ungefähr wäre, wenn ich um den Schlachtensee laufen würde (auch ca 5km). Das machte die Sache erbaulicher. Am Fischerhafen trank ich ein Bier und guckte mir die ziemlich zahmen Pelikane an.

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Ponce, PR

Anker auf früh am Morgen unter Segeln und sehr wenig Wind. Ich genoß es aber sehr mit 1,5 Knoten ganz ruhig durch die Lagune zu gleiten. Es würde später schon noch mehr Wind kommen und ich würde hoffentlich früh genug ankommen nach einer 25 Mailen Reise. Auch hier sollte es Manatees geben und als ich in der Ferne dunkle Rücken auf dem Wasser sah und ein Schnaufen hörte war ich schon ganz aufgeregt. Die vermeintlichen Manatees waren aber Delphine und kamen herbei und hatten wohl ein bißchen Spaß mit der langsamen Amy und ich hatte viel Freude  an ihnen. Als wir aus der Lagune herausfuhren kamen die Australier, überholten uns und waren bald fast außer Sichtweite.

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Bahia de Jobos, PR

Ich machte mich auf die 18 Meilen kurze Reise zur Bahia de Jobos. Ein angeblich sehr ruhiger Ankerplatz völlig von Korallenriffs und Mangroven umgeben. Wind und Welle waren viel stärker als angekündigt und ich entschied gegen die erste Einfahrt in die Lagune. Ich konnte sehen, daß ich überall die Wellen brachen und das sah schon sehr unheimlich aus. Die Einfahrt war außerdem in Lee und es würde kein zurück geben, sollte die Passage nicht funktionieren. 

die 3., empfohlene Einfahrt am nächsten Morgen von der Lagune aus gesehen
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Puerto Patillas, PR

Auf dem Weg lagen viele Riffe und ich war nicht sehr glücklich, da nachts durchzumüssen. Die Karte sagte allerdings, daß die Riffe betont und befeuert seien. Als sich dann herausstellte, daß die Tonnen tatsächlich leuchteten und auch an den Stellen, an denen ich sie erwartete auftauchten war ich natürlich erleichtert. Der Wind war sehr schwach, aber ich mußte eh mindestens zwölf Stunden rumkriegen, um im Hellen anzukommen un dich wollte nicht motoren. Es gab so gut wie keine Welle und so hatten wir eine ruhige und einfache Fahrt.

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